Tussahseide

Tussahseide

Tussahseide entsteht aus dem Faden, mit dem sich die Schmetterlingsart "Antheraea mylitta" in ihren Kokon einspinnt. Die Raupen ernähren sich von Eichenblättern, deshalb findet man neben der Bezeichnung Tussahspinner auch die Bezeichnung Eichenspinner für diese Schmetterlingsart. Häufig liest man, dass es sich hierbei um Seide aus Wildsammlung handelt, wo also die Kokons erst nach dem Schlüpfen des Schmetterlings gesammelt werden. Andere Quellen (1) weisen darauf hin, dass es inzwischen auch Kulturen der Tussahspinner gibt, um den großen Weltbedarf zu decken. Anders als Maulbeerseide ist Tussahseide nicht reinweiß, sondern leicht ockerfarben und nicht ganz so fein. Gewonnen wird auch sie durch das Abhaspeln der Kokons in Fäden, die bis zu 1400 Meter lang sein können. Wir verwenden sehr helle, naturbelassene Tussahseide - leider eben ohne Garantie auf Wildsammlung.

 

(1) Ulrike Bogdan traut den allgemeinen Angaben über Wildseide nicht: Tussahseide wird auch gern Wildseide genannt, da man ihr nachsagt, die Seidenspinner würden wild leben. Das ist natürlich nur bedingt wahr, denn die meisten Eichenseidenspinner leben in einem teilweise oder ganz kultivierten Zustand. Bogdan, Von Fasern, Seite 106
Auch Sarah Lamb weist darauf hin, dass Tussahspinner in China sowie in steigendem Maße auch in Indien kultiviert werden: In China, tussah silk is cultivated. (...) In India, (...) tussah production has increased. (...) The farmers secure cocoons to be raised in open sheds, rather than outdoors on trees, and have developed handling processes that ensure greater productivity and higher-quality fiber. Lamb: Silk, Seite 16. 
(Vollständige Titelangaben in der
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